Mittwoch, 4. August 2010

Kungsleden Etappe 7: Donnerstag 29. Juli 2010


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Ich bin schon halb 8 aufgestanden. Michi hat mich darauf gebracht, dass meine Kamera auch eine Uhr hat, also jetzt wenigstens ab und zu mal wieder eine Kennung von der Uhrzeit. Zum Frühstück gab es doppelt Milch, weil noch so viel da ist. Endlich war die erste Kartusche leer. Ich habe meinen kleinen Primus völlig unterschätzt und zu viele mitgenommen. Alle sind neidisch auf meine kleine Zauberkiste die in 2 min Wasser kocht.
Darek hat auf dem Berg schwarze Punkte in einem Schneefeld entdeckt, die sich bewegen. Dann habe ich noch Teebeutel, Müsliriegel und Nivea gespendet. Ist mal eine Abwechslung Anderen was abgeben zu können. Darek und Michi sind schon vor mir los, ich hab gebummelt und sie wollten eh zum Kebnekaise. Es war entsetzlich heiß, hat mich an meinen Testlauf erinnert. Bis ich mich an einem kleinen Fluss waschen konnte haben mich die Mücken fast aufgefressen. Ein einzelnes Rentier lief vorbei.
An einem schönen Platz am Fluss - immernoch der Tjäktjajåkka - habe ich Mittagspause gemacht. Als erstes habe ich mich nackt ausgezogen (bis auf Teva`s) und bin in den Fluss gesprungen um mich abzukühlen und mal wieder zu waschen. Dann habe ich alle meine Sachen zum Trocknen ausgelegt, und in Unterhose und Fließ Essen gekocht. Keiner kam vorbei, der mich hätte sehen können. Gut so, die Schweden sind ja so prüde. Es gab Curry-Reis mit Huhn. Lecker. Wer aufgepasst hat bemerkt, dass es das erste Mal keine Nudeln gab.
dann ging es weiter durchs Tal. Der Himmel zog langsam wieder zu, aber nur langsam. Endlich habe ich die Baumgrenze wieder passiert. Es wachsen wie immer, wenn es Bäume gibt, Birken.
Ich wurde langsam ziemlich schlapp und war froh als ich die Hütten von Kaitumjaure erreicht habe. Zelten wo anders war hier kaum möglich, weil es überall total hügelig ist. Her Hüttenwart hat gesagt, dass am heutigen Tag das Wetter in ganz Schweden hier oben am besten war. Leider war der Himmel aber schon wieder von dunklen Wolken bedeckt. Es tröpfelte und ich habe im Zelt gekocht. Das wäre auch nötig gewesen wegen den Mücken, die sich schon in Singi erstmals bis ins Innenzelt getraut hatten. Glücklicherweise gewinne ich jeden Zweikampf auf diesem kleinen Raum. Langsam wird man zum Massenmörder. Das Zelt ist ein kleiner Friedhof.
Es gab Nudeln in Käsesauce. Ich habe nämlich entdeckt, das ich einmal Mittagessen zu viel mit habe und bei dem Hunger den ich hatte kam mir das gerade recht. Nach dem Essen habe ich mich nochmal raus getraut. Das Wetter war garnicht mehr so schlecht. Bei der Hüttenwärtin habe ich einen Aufnäher und Lippenbalsam gekauft und sie meinte ich wäre die einzige heut abend die keine Süßigkeiten gekauft hat. In dem Shop hätte es Primuskartuschen für nur 60kr gegeben. Ich hab in der Nordiska Kompaniet (Outdoorladen in der Hauptstadt) 59kr bezahlt. Das Zähne putzen musste ausfallen, ich konnte mich absolut nicht nochmal zu den Mücken runter bewegen. Das war schon beim Wasser holen zu schlimm.
Ich bin also wieder ins Zelt gekrochen. Völlig fertig bin ich 19:40 in den Schlafsack gekrochen. Vielleicht leide ich an Blutmangel, weil die Mücken so viel entnommen haben? ;-)

Kungsleden Etappe 7

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