Mittwoch, 4. August 2010

Kungsleden Etappe 4: Montag 26. Juli 2010


Wanderroute 625214 - powered by Wandermap 


Strahlender Sonnenschein. Todesmutig bin ich in den Fluss gestiegen um mich zu waschen. Leider konnte ich nicht messen, aber wenn der nahezu ruhige See 9,7°C hatte, dann kann man ja schätzen wie viel ein rauschender Gebirgsfluss hat.
Wir sind ziemlich zeitig losgewandert. Es ging kontinuierlich Berg auf durch das Alisvaggi-Tal. Der Himmel zog langsam zu und als wir an der Tjäktjahütte waren, waren wir ziemlich erschöpft. Adam hab ich kurz vor der Hütte nochmal getroffen. Der hat zwar vor den selben Weg wie ich zu nehmen, aber er läuft für meine Verhältnisse zu schnell, also haben wir uns schon mal verabschiedet.
In der Hütte haben wir überlegt ob wir da bleiben und wenn ja ob wir zelten, oder ein Bett nehmen. Ich wollte eigentlich bleiben, weil der Anstieg schon sehr anstrengend und ich ganz schön fertig war. Es gab erstmal Mittagessen in der Hütte. Wenn man in so einer Hütte dann drinnen kocht. kostet das 40kr für STF (Svenska Touristförening- Schwedischer Touristenverein) - Mitglieder und 60kr für Andere. Und dann ist es doch tatsächlich möglich, dass man in so einer Hütte, die keinen Strom und kein warmes Wasser hat 80kr mit der Kreditkarte bezahlt! Das ist was, daran könnte sich Deutschland auch mal ein Beispiel nehmen. Ich muss mich bei Media Markt rum streiten und kann nicht mal 9,45€ mit der EC-Karte bezahlen. Ich liebe Schweden in dieser Hinsicht. Kein Mensch braucht hier Bargeld.
Nach dem Essen waren die Kräfte wieder frisch und ich habe mich überreden lassen weiter zu wandern. Also ging es noch über den Tjäktjapass, der höchste Punkt des Kungsleden. Kurz vorm Pass, gab es ein Schneefeld zum drin liegen. Auf dem Pass haben wir eine Pause gemacht. Mein Rucksack stand irgendwie an der Kante und plötzlich hat er einen Abgang gemacht. Er ist einen kleinen Berg hinunter gerollt/gehüpft, ich habe mir Augen und Ohren zugehalten bis er unten liegen geblieben ist. Dann bin ich hinterher. Der Deckel der Thermoskanne hat eine Delle und das Raincover ist leicht eingerissen, aber ansonsten ist erstaunlicherweise nichts kaputt gegangen.
Direkt nach dem Pass gab es einen schönen Zeltplatz, aber meine Mitstreiter haben höhere Ansprüche als ich, also sind wir noch weitergelaufen.
Weiter im Tal wurden wir dann fündig. Es war wieder mal extrem windig und als wir uns zum Kochen hingesetzt hatten fing es an zu regnen. Wir haben alles eingeräumt und im MSR-Zelt gekocht und gegessen. Bei mir gab es Waldpilz-Creme-Suppe und wieder Salami.
Ein einzelnes Rentier lief vorbei.
Als ich ins Zelt gekrochen bin, war am Himmel der Weltuntergang zum greifen nah. Ich habe mich auf eine ungemütliche Nacht eingestellt.
Wie das mit den Fotos geht sollten alle wissen.

Kungsleden Etappe 4

1 Kommentar:

Micha hat gesagt…

Solange der Rucksack noch zu finden ist geht es ja noch gut weiter.
Weltuntergang?
Deshalb dann also die nächste Etappe so kurz. Tschuldingung' ich hab schon mal gelunscht ;-)

micha